Dienstag, 31. Mai 2011

Häkelhut in der Presse!


Das ist doch mal was! Unter der Rubrik "Breisgau Brands" gab es heute auf dem Online-Portal fudder.de einen großen Beitrag über Häkelhut. :) Hier könnt ihr den Artikel lesen:

Breisgau-Brands: Häkelmützen von Häkelhut

Mützen? Im Sommer? Svenja Rickert findet: Ja! Und für alle, die des öfteren nasse Haare haben (zum Beispiel vom Surfen) wo es ein bisschen windet (zum Beispiel am Meer) oder auch nur cool aussehen wollen, häkelt sie Mützen: Häkelmützen.




Vor zwei Jahren hatte Svenja Rickert das erste Mal eine Häkelnadel in der Hand. Damals saß sie an einem Strand am Atlantik. „Ich nahm für die Uni Freiburg an den deutschen Hochschul-Surfmeisterschaften teil. Wir waren 20 Surfer und 80 Fans und hatten leider kaum Wellen.“ Um sich zu beschäftigen, fing jemand aus der Gruppe an zu häkeln. „Irgendwann saßen wir dann alle am Strand und häkelten Mützen und Stirnbänder und hatten dann die gleichen Mützen auf dem Kopf.“ Die Freiburger bekamen dafür sogar den Motivation-Award, der jedes Jahr für die beste Unterstützung eines Teams vergeben wird.

Die 26-Jährige häkelte auch danach weiter und holte sich Tipps von ihrer Mama. „Anfangs häkelte ich viel als Ausgleich. Ich habe diesen Januar mein mündliches Examen in Jura bestanden und habe davor ein Jahr non-stop dafür gelernt.“ Das hieß, bis zu zwölf Stunden in der Bibliothek. „Und abends wusste ich zwar mehr, aber hatte nichts Greifbares in der Hand. Das war schon frustrierend.“ Ihr neues Hobby verschaftte ihr Ausgleich. „Häkeln hat schon etwas Meditatives. Und am Ende habe ich etwas Greifbares, und der Käufer freut sich ebenfalls.“

Schnell wurde aus den Mützen mehr als nur Entspannung. „Irgendwann kamen meine Surfer-Freunde auf mich zu und fragten mich, ob ich für sie auch Mützen und Stirnbänder häkeln könnte.“ Ab da häkelte sie nicht mehr nur für sich selbst, und bis heute hat sie circa 300 Hüte hergestellt. „Dennoch, die Bestellungen kamen zunächst nur aus meinem nächsten Umfeld, und ich dachte nicht, dass es irgendwann noch größer werden würde.“

Dann schenkte Svenjas Freund ihr zum Geburtstag eine Website und damit auch einen Webshop, in dem sie die Mützen vertreiben konnte. Dort kann man sich ihre Kollektionen anschauen und sich sein Lieblingsteil mit oder ohne Bommel bestellen. Jede Mütze kostet 35 Euro, Stirnbänder 15 Euro. „Durch die Seite wurde alles professioneller und es kamen auch Anfragen von Leuten, die ich gar nicht kannte.“



Inzwischen sind es so viele Bestellungen, dass sie nicht mehr allein häkelt. „Meine Mutter und Tante machen inzwischen beide mit. Ich designe die Mützen und Stirnbänder am Computer und schicke ihnen dann das Muster zu.“ Wenn es nach Svenja geht, dann werden in Zukunft noch mehr Frauen mithäkeln. „Meine Tante ist pensioniert und superglücklich, dass sie so etwas machen kann und eine Kleinigkeit verdient. Ich denke, so wie sie, gibt es viele Frauen, die gerne ihr Wissen anwenden würden.“

Dass die Mützen aus der Surfer-Kultur stammen, sieht man noch immer an den Motiven und Farben. So häkelt sie gerne mit kräftigen Farben, und als Motiv sieht man Wellen oder einen kleinen Surfer auf der Stirn. „Man soll seine Wurzeln nicht verlieren“, sagt Svenja dazu. Dennoch ist das Surfbrett auf der Stirn keine Pflicht. „Prinzipiell kann sich jeder bei mir seine eigene Mützen wünschen.“

Allerdings hat sie festgestellt, dass sich die meisten lieber von ihren bereits existierenden Mützen inspirieren lassen. „Ich war dieses Jahr mit einem kleinen Stand auf der Galanacht des Sports, um meine Mützen zu verkaufen und veranstaltete dabei auch einen kleinen Designwettbewerb. Aber ich merkte, dass die Leute viel lieber meine Kreationen nahmen.“ Meist sieht sie ohnehin an den Bestellungen, ob sie auf Besonderheiten achten muss. „Wenn jemand zum Beispiel eine Babymütze will, dann weiß ich, dass ich extra weiche Wolle benützen muss.“

Wenn sie sich eine neue Mütze oder Stirnband ausdenkt, dann geht sie auch gerne mal ungewöhnliche Wege. „Es fängt meist mit einem Faible an, und dann überlege ich, wie ich das umsetzen kann. Ich habe ein Programm, auf dem ich die Farben und Muster ausprobieren kann, und ich experimentiere gerne mit ungewöhnlichen Materialien.“ Die Endprodukte haben jedoch immer eins gemeinsam, sie sind alle gehäkelt. „Vielleicht nehme ich irgendwann Strickwaren mit ins Angebot, aber beim Häkeln gefällt mir, dass der Käufer sofort weiß, dass er etwas Handgemachtes in der Hand hat, da es keine Häkelmaschinen dafür gibt.“



„Außerdem habe ich lange genug geübt, um zu wissen welche Knoten, Fäden und Wolle ich benutzen muss, damit nichts aufgeht. Ich gebe daher auch für jeden Hut lebenslange Garantie.“ Vor einem Vergleich mit Mützen von professionellen Labels hat sie keine Angst – ganz im Gegenteil. „Ich habe inzwischen einen guten Blick für Qualität und ich muss sagen, es überrascht mich, wie oft ich schlechte Nähte und Verarbeitungen sehe. Dabei kosten manche Modelle bis zu 70 Euro.“ Dazu gefällt ihr selten das Design. „Ich wollte einmal zu einem blauen Outfit eine blauen Mütze kaufen, aber ich konnte einfach keine finden.“ Ohnehin scheint der derzeitige Trend weg von Fabrikware hin zu Handarbeit zu gehen. „Ich denke gerade in Freiburg wollen viele etwas Besonderes.“

Trotz den hohen Temperaturen laufen die Bestellungen gerade sehr gut. „Im Moment habe ich bis zu 10 Bestellungen pro Monat, was sehr viel ist. Ich sitze so sechs Stunden an einer Mützen und muss gerade im Rahmen meines Referendariat Urteile schreiben. Daher bin ich über die zusätzliche Unterstützung froh.“ Deswegen wohnte sie auch die meiste Zeit in Aachen, möchte aber in Zukunft wieder nach Freiburg, „meine absolute Traumstadt“. Für den Winter erwartet sie dann noch mehr Bestellungen. „So langsam habe ich dann ein Plus in der Kasse.“ Bis jetzt hat sie noch mehr Ausgaben als Einnahmen.

„Es ist eben ein kostenspieliges Hobby. Wolle kostet viel, und ich habe inzwischen auch Schränke voll damit.“ An Pfingsten kann man ihr Hobby dann wieder an der Atlantikküste bewundern. „Ich sponsore das diesjährige Surfteam unserer Hochschule mit Stirnbändern und Mützen.“ Und sie nimmt natürlich wieder selbst teil. „Ich möchte in die zweite Runde kommen, da die Konkurrenz unter den Frauen sehr hoch ist.“ Danach geht sie drei Monate nach Australien, einem Surferparadies. „Meine Mützen kommen dort vielleicht auch gut an.“




Was es ist: Häkelmützen und -stirnbänder von Häkelhut
Wer dahinter steckt: Svenja Sickert aus Freiburg/Aachen
Wo zu kaufen: auf der Website von Häkelhut
Preis: 35 Euro für eine Mütze; 15 Euro für ein Stirnband

Häkelhut
Svenja Sickert
haekelhut@googlemail.com
0176.20429582

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